Wie sieht er aus...
der Nabel der Welt? Der Punkt, in dem wir angeblich alle Sorgen
los sind, von allem Ballast befreit ...uns in der Zeitlosigkeit wähnen? Was
bewegt uns dazu überhaupt nach diesem Punkt Ausschau zu halten? Ist es die
Suche nach Gott unserem Schöpfer? Ist es der Wunsch nach innerer Ruhe und
Geborgenheit? Meister aller Klassen versprechen uns in Seminaren,
Büchern, Sitzungen nicht selten für einen Batzen Geld das Heil dort zu finden -
eben in diesem Jetzt und Hier.
Versuche ich jetzt
nicht ein Ähnliches, nämlich besserwisserisch mich einzumischen und damit
Verunsicherung in die Welt zu setzen, in dem ich all diese Mühen um innere
Balance zwar hochschätze - aber gleichzeitig den Finger hebe...Vorsicht! Denn
diese innere Ausgeglichenheit, diese ewige Suche nach Balance findet
keinen Punkt, keinen Stillstand, nichts das ewig währt, ausser,
dass es Veränderung, Wandel, Wiederkehr so komprimiert, dass es den Anschein
hat, als ein Punkt wahrgenommen werden zu können.
Die Welt besteht
aus Spannungsfeldern. Leben ist Veränderung. Alles ist schwingend zwischen dem
Einen und dem Anderen. Die Schwingung selbst ist das lebendige Zwischen. Je
dichter dieses Zwischen, dieser Abstand zwischen dem Einen und Anderen, desto
näher kommt die wahrzunehmende Instanz dem, was wir EINS nennen und
doch Zwiespalt ist. Denn die EINHEIT existiert nur durch Abstand. Nähe
braucht Entfernung. Liebe oder Zuneigung braucht Abneigung. Eines bedingt das
andere.
Am Anfang
war Abstand.
Wenn am Anfang das
Wort gewesen sein soll, dann hiess dieses Wort "Pause"... Pause oder
Abstand zwischen dem einen und anderen "Wort". Die Pause setzt
Grenzen. Die Pause diszipliniert. Diese Pause strukturiert oder digitalisiert.
Diese Pause trennt das Eine vom Anderen, gleichzeitig individualisiert sie,
ermöglicht Differenzierung, ja macht deutlich, dass das EINE nicht das ANDERE
ist - im Zusammenspiel jedoch sich zum EINEN-ALLEN ergänzt. Am Anfang war das
NICHTS, die NULL - und sie trennte das EINE vom ANDEREN. Was auch immer das
Eine und/oder Andere gewesen sein mag, beides war nicht das Selbe sondern
voneinander verschieden. Beides zusammen ergänzte sich, musste jedoch
auseinandergehalten oder in sich stabil gehalten werden.
So könnte man
diesem NICHTS oder der NULL auch einen Aufgabe der Stabilisierung zuordnen -
aber gleichermassen auch des Zusammenhalters oder Zusammenbringers im Sinne
eines Katalysators. So besitzt das NICHTS Eigenschaften wie Anziehungskraft,
Neutralität oder auch die Fähigkeit zu stabilisieren, auszugleichen, zu
optimieren, ein vollkommenes Ganzes zu erzeugen, eines das aus
Verschiedenheit besteht.
All diese
womöglichen Voraussetzungen betrachtend fragt man sich nun, was denn das Jetzt
und Hier und Allerorts sein möge. Ist es das alles verbindende NICHTS,
wenn ja, dann ist die "Pause" ohne das Vorher und Nachher nicht
denkbar. So es aber ein Vor- und Nachher und ein verbindendes Zwischen gibt,
entsteht die ZEIT als Zyklus oder Raum um den NICHT-Raum herum. Ja, das
leuchtet ein. Dieser Raum besteht also aus dem Ereignis Vergangenheit
& Zukunft. Sein Kern ist das LOCH des NICHTS oder der NULL -
umgeben von der EINHEIT aus dem Einen & Anderen.
Beitrag von David McLion - auch publiziert auf Facebook, twitter & WORDPRESS