Auf der Suche nach dem Maya-Gold Ein Symbol des Reichtums: Den Maya-Kalender aus Gold schmücken Hieroglyphen und Masken |
Lagebesprechung am Flughafen: Wissenschaftler Joachim Rittstieg mit Claas Weinmann und Jürgen Helfricht Foto: BILD.de |
Mathematiker Joachim Rittstieg (71) zeigt auf der Mittelamerika-Karte, wo sich der Goldschatz befinden soll Foto: Day-Press/ Hans-Jürgen Kraft |
Forscher Joachim Rittstieg aus Hamburg Foto: Day-Press/ Hans-Jürgen Kraft |
Guatemala – Kaum sind Maya-Forscher Joachim Rittstieg (74) und die BILD-Reporter für ihre große Suche nach dem Maya-Gold in Guatemala eingetroffen, ist im ganzen Land das Schatzfieber ausgebrochen! Die örtlichen Zeitungen berichten groß über die Schatzsucher aus Deutschland – schon wird diskutiert, ob das deutsche Team womöglich die uralten, millionenteuren Schätze der Maya außer Landes bringen möchte.
„Sollten wir etwas finden, wird das Gold der Maya auf jeden Fall in Guatemala bleiben“, sagt BILD-Reporter Tim Thorer (31). „Unserer Gruppe geht es nur um die Bergung des Schatzes. Wir möchten die jahrelange wissenschaftliche Arbeit unseres Expeditionsleiters Joachim Rittstieg zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.“
Joachim Rittstieg hatte in jahrelanger Forschung eine der geheimnisvollsten Schatzkarten der Welt entschlüsselt: den Dresdner Maya-Codex. Er enthält 74 voll beschriebene Blätter mit Maya-Hieroglyphen und verriet ihm: In Guatemala, am Grund des Sees Izabal, soll ein riesiger Goldschatz lagern.
Die Zeitung „Nuestro Diario“ widmet den Schatzsuchern aus Deutschland eine ganze Seite, und auch örtliche TV-Medien berichten groß über den Maya-Forscher und seine Begleiter.
GOLDSEE ABGESPERRT
Die Provinzregierung in Izabal befürchtet jetzt, dass Schatzräuber und Abenteurer wie eine Lawine über den See hereinbrechen könnten, um selbst nach dem Gold zu suchen.
Die Zeitung „Prensalibre“ berichtet, dass die „Brigada de Fuerzas Especiales Kaibil“, eine Spezial-Einsatztruppe, und die „Policía Nacional Civil“ jetzt den gesamten Schiffsverkehr auf dem See überwachen, damit keine heimlichen Schatzsucher das Gold der Maya stehlen können.
DIE BILD-SCHATZSUCHER KEHREN HEIM Im Ochsenkarren geht es auf die erste Etappe des Heimwegs. Hinter dem BILD-Team liegt eine Woche Schatzsuche an Guatemalas Izabal-See Foto: Holm Röhner |
DIE BILD-SCHATZSUCHER KEHREN HEIM Für die Maya-Götter schwenken die Frauen brennenden Weihrauch Foto: Holm Röhner |
ADIOS MAYAS! DIE BILD-SCHATZSUCHER KEHREN HEIM Am Ufer des Schatz-Sees Izabal murmeln die Seherinnen uralte Gebete Foto: Holm Röhner |
Abspann Videos 7 und 8
Guatemala-Stadt – Ein Ochsenkarren rumpelt durch den Mangrovenwald und bringt das BILD-Schatz-Team zurück zu zwei Ford-Ranger-Pick-ups. In ihnen verlassen wir die palmgrünen Ufer des Izabal-Sees. Auf zum Lärm und den Glastürmen von Guatemala-Stadt.
Wehmütig blicken wir zurück zum See. Hier soll bei einem Erdbeben 666 v. Chr. die sagenumwobene Stadt „Atlan“ versunken sein – und mit ihr rund acht Tonnen Maya-Gold. Taucher Steffen Haufe (41) hat den Schatz im See gesucht, erhielt jedoch von Marine-Soldaten ein Tauchverbot. Die einzige Spur: ein Tonkrug unbestimmten Alters. Um ihn zu untersuchen, müssen wir zurück in die Großstadt, zurück zu Fachleuten und Forschungseinrichtungen.
In Guatemala-Stadt treffen wir den erfahrensten Archäologen des Landes: Rolando Amado (65) vom Staatlichen Archäologie-Institut. Er begutachtet den Krug und unsere Forschungsergebnisse, will von Maya-Forscher Joachim Rittstieg (74) alles über die Expedition wissen.
Rittstieg fasst die Reise zusammen: „Wir haben alles in unserer Macht Stehende unternommen, drei Taucher eingeflogen und sogar einen Schamanen befragt. Jetzt liegt es an der Regierung von Guatemala, den Schatz zu bergen.“
Amado rät uns, den alten Krug zur weiteren Analyse im Nationalmuseum abzugeben. Dort empfängt uns Mitarbeiter César Contreras-Arias (25), überreicht ein Übergabeprotokoll mit Unterschrift und Stempel. „Wir betrachten es als eine Geste des guten Willens, uns nun den Schatz anzuvertrauen“, sagt er. Und: „Sie haben so viel erreicht, in ganz Lateinamerika und Europa für das Projekt geworben.“
Und noch etwas haben wir erreicht: Die zuständigen Behörden prüfen jetzt, ob und wie sie die Suche nach dem verlorenen Erbe der Maya im Izabal-See wieder vorantreiben können.
BILD bleibt dran!
Für Dich, lieber Joachim Rittstieg, als Erinnerung auf diesem BLOG.
David McLion