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Freitag, 3. Februar 2012

Über die Flucht ins Jetzt & Hier...


Wie sieht er aus... der Nabel der Welt? Der Punkt, in dem wir angeblich alle Sorgen los sind, von allem Ballast befreit ...uns in der Zeitlosigkeit wähnen? Was bewegt uns dazu überhaupt nach diesem Punkt Ausschau zu halten? Ist es die Suche nach Gott unserem Schöpfer? Ist es der Wunsch nach innerer Ruhe und Geborgenheit?  Meister aller Klassen versprechen uns in Seminaren, Büchern, Sitzungen nicht selten für einen Batzen Geld das Heil dort zu finden - eben in diesem Jetzt und Hier.

Versuche ich jetzt nicht ein Ähnliches, nämlich besserwisserisch mich einzumischen und damit Verunsicherung in die Welt zu setzen, in dem ich all diese Mühen um innere Balance zwar hochschätze - aber gleichzeitig den Finger hebe...Vorsicht! Denn diese innere Ausgeglichenheit, diese ewige Suche nach Balance findet keinen Punkt, keinen Stillstand, nichts das ewig währt, ausser, dass es Veränderung, Wandel, Wiederkehr so komprimiert, dass es den Anschein hat, als ein Punkt wahrgenommen werden zu können.

Die Welt besteht aus Spannungsfeldern. Leben ist Veränderung. Alles ist schwingend zwischen dem Einen und dem Anderen. Die Schwingung selbst ist das lebendige Zwischen. Je dichter dieses Zwischen, dieser Abstand zwischen dem Einen und Anderen, desto näher kommt die wahrzunehmende Instanz dem, was wir EINS nennen und doch Zwiespalt ist. Denn die EINHEIT existiert nur durch Abstand. Nähe braucht Entfernung. Liebe oder Zuneigung braucht Abneigung. Eines bedingt das andere.


Am Anfang war Abstand.

Wenn am Anfang das Wort gewesen sein soll, dann hiess dieses Wort "Pause"... Pause oder Abstand zwischen dem einen und anderen "Wort". Die Pause setzt Grenzen. Die Pause diszipliniert. Diese Pause strukturiert oder digitalisiert. Diese Pause trennt das Eine vom Anderen, gleichzeitig individualisiert sie, ermöglicht Differenzierung, ja macht deutlich, dass das EINE nicht das ANDERE ist - im Zusammenspiel jedoch sich zum EINEN-ALLEN ergänzt. Am Anfang war das NICHTS, die NULL - und sie trennte das EINE vom ANDEREN. Was auch immer das Eine und/oder Andere gewesen sein mag, beides war nicht das Selbe sondern voneinander verschieden. Beides zusammen ergänzte sich, musste jedoch auseinandergehalten oder in sich stabil gehalten werden. 

So könnte man diesem NICHTS oder der NULL auch einen Aufgabe der Stabilisierung zuordnen - aber gleichermassen auch des Zusammenhalters oder Zusammenbringers im Sinne eines Katalysators. So besitzt das NICHTS Eigenschaften wie Anziehungskraft, Neutralität oder auch die Fähigkeit zu stabilisieren, auszugleichen, zu optimieren, ein vollkommenes Ganzes zu erzeugen, eines das aus Verschiedenheit besteht.

All diese womöglichen Voraussetzungen betrachtend fragt man sich nun, was denn das Jetzt und Hier und Allerorts sein möge. Ist es das alles verbindende NICHTS, wenn ja, dann ist die "Pause" ohne das Vorher und Nachher nicht denkbar. So es aber ein Vor- und Nachher und ein verbindendes Zwischen gibt, entsteht die ZEIT als Zyklus oder Raum um den NICHT-Raum herum. Ja, das leuchtet ein. Dieser Raum besteht also aus dem Ereignis Vergangenheit & Zukunft. Sein Kern ist das LOCH des NICHTS oder der NULL - umgeben von der EINHEIT aus dem Einen & Anderen. 

Beitrag von David McLion - auch publiziert auf Facebook, twitter & WORDPRESS